Vier Nadeln, Fünf Elemente, Sechs Qi: Grundkurs SaAm-Akupunktur
Andreas Brüch (dt.)
SaAm-Akupunktur wurde vor etwa 350 Jahren von einem buddhistischen Mönch aus Korea entwickelt. Aufgrund seiner hohen Wirksamkeit und leichten Anwendbarkeit ist sie heute der von den meisten Therapeuten in Südkorea angewendete Akupunkturstil.
SaAm-Akupunktur integriert die Lehre der Fünf Elemente mit dem Ansatz der Sechs Qi (liu qi) als klimatische Faktoren. Das Konzept der Sechs Qi wird im Neijing SuWen Kapitel 68 erläutert. Der besondere Ansatz der SaAm-Akupunktur ist, Krankheiten als Ungleichgewicht innerer klimatischer Faktoren zu interpretieren und diese zu harmonisieren. Die 12 Hauptmeridiane werden dabei in die drei Faktoren Feuchtigkeit (trocken vs. feucht), Temperatur (kalt vs. heiß) sowie die energetische Bewegungsrichtung von Licht und Luft (nach innen vs. nach außen) unterteilt. Grundidee ist, pathogene Einflüsse jeweils durch die Energie eines Meridians mit entgegengesetzten klimatischen Eigenschaften auszugleichen. Dabei wird auch die individuelle Konstitution des Patienten berücksichtigt.
Jedes SaAm-Behandlungskonzept besteht aus einer Kombination von vier Punkten, die nach dem Prinzip der Fünf Wandlungsphasen aus den 60 Transport-Shu-Punkten ausgewählt werden. Für jeden der 12 Hauptmeridiane gibt es eine Tonisierungs- und eine Sedierungsmethode, so dass sich 24 grundlegende Strategien ergeben.
Neben der Sichtweise des klimatischen Modells können mit der Vier-Nadel-Strategie auch Erkrankungen behandelt werden, die man im Sinne der chinesischen Medizin entweder als ZangFu-Syndrome oder leitbahnbezogene, regionale Beschwerden klassifizieren kann. Außerdem bietet die SaAm-Methode auf Basis des Modells der Sechs Qi ein gut verständliches Konzept für psycho-emotionale Probleme. Dadurch ergibt sich insgesamt ein sehr breites Behandlungsspektrum.
SaAm-Akupunktur lässt sich in jedes Akupunktur-Modell problemlos integrieren. Sie können beispielsweise die SaAm-Punktkombination als konstitutionelle Basis verwenden und mit ergänzenden Punkte nach TCM- oder japanischer Methode kombinieren, die die Pathologie des Patienten aus anderer Perspektive ansprechen.
Lernziele:
- Theoretische Grundlagen und klinisches Verständnis der SaAm-Akupunktur
- Theorie der Sechs Qi als klimatische Faktoren
- Konzept der ausgleichenden Meridianpaarungen
- Die 12 sedierenden und 12 tonisierenden Punktkombinationen, SaAm-Nadeltechniken
- Psychoemotionales Modell nach Dr. Kim, Hong-Geyong: Geist-Pfad-Meridiantheorie
- Konstitutionsmodell der SaAm-Akupunktur
- Indikationen der 24 Behandlungsstrategien
- Kombination der SaAm-Akupunktur mit anderen Akupunkturmethoden oder -stilen
Nach dem Einführungskurs haben Sie ein Grundverständnis der koreanischen SaAm-Akupunktur entwickelt und können Sie die Methode unmittelbar in Ihrer Praxis umsetzen.
Teilnahmevoraussetzung: Grundausbildung in TCM
Dr. Andreas Brüch arbeitet seit 2008 als Heilpraktiker in Olching bei München in eigener Praxis. Er promovierte in Psychologie, forschte und publizierte über Verhalten und Kommunikation in asiatischen Kulturen. 2009 beendete er die dreijährige Ausbildung in Chinesischer Medizin am EIOM München. Seit 1996 regelmäßige Aufenthalte in Südkorea zum Erlernen von Qigong und traditioneller koreanischer Medizin. Von 2004 bis 2010 Ausbildung in koreanischer Handakupunktur am Koryo Sujichim Institute in Seoul, Korea. Weitere Fortbildungen und klinische Hospitation erfolgten bei verschiedenen Lehrern und Ärzten koreanischer Medizin unter anderem an der Kyung Hee University in Seoul, der Busan National University und bei Dr. Yoo-Ong Jung, Vizepräsident der Korean Society of SaAm Acupuncture Therapy. Andreas Brüch ist Autor von „Lehrbuch SaAm-Akupunktur: Koreanische Vier-Nadel-Technik“ erschienen bei Müller & Steinicke.
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für die Weiterbildung
Termine | 21.-23.03.2025 |
Kurszeiten | Freitag: 15:00-20:00 Samstag: 10.00 – 18:00 Sonntag: 9:00 – 15.00 |
Creditstunden | 19 |
Kosten | 500,- € 400,- € für AGTCM Mitglieder 450,- € für SBO-TCM Mitglieder |